Schon lange waren sie Peter Simon ein Dorn im Auge: die verrotteten Bänke in der Elsaßstraße. Das Holz war morsch und durchgefault und die Befestigungsschrauben bohrten sich gefährlich durch die Reste der ehemaligen Sitzflächen. Deshalb beschwerte sich der 84-Jährige telefonisch bei der Stadtverwaltung. Der zuständige Sachbearbeiter hatte allerdings keine gute Nachricht für ihn: Weil die Stadt nicht das nötige Geld für eine Reparatur der Bänke hatte, sollten diese in nächster Zeit abgebaut werden.
Um das zu verhindern machte sich Peter Simon schnell ans Werk: Erst ließ er sich bei der Stadtverwaltung nicht abschütteln und konnte eine Vereinbarung treffen: Wenn er neue Holzpaneele sowie die notwendigen Schrauben zur Verfügung stellen würde, dann würde die Stadt sich um die fachgerechte Montage kümmern. Ein gutes Angebot, wie Peter Simon fand.
Tatkräftig machte sich der gebürtige Berliner, der seit 1954 in Köln lebt, auf den Weg in die Nachbarschaft. Schon nach wenigen Stunden hatte er 370 Euro für den Erhalt der Bänke gesammelt. Gemeinsam mit Markus Heuel vom Kinder- und Jugendzentrum in der Elsaßstraße wurde das Bankprojekt dann weitergeführt: Holz, Schrauben und Lasur wurden im Kinder- und Jugendzentrum gelagert und die Jugendlichen hatten eine Menge Spaß beim Abschleifen und Lackieren der Holzdielen. Alles wurde so gut vorbereitet, dass die neuen Holzpaneele nur noch von der Stadt montiert werden mussten.
Die Bänke bedeuten für mich ein Stück Lebensqualität in unserem Viertel, erklärt Peter Simon sein ungewöhnliches Engagement. Hier kann man in Ruhe Verweilen und sich ausruhen oder mit anderen Menschen ins Gespräch kommen, freut sich nicht nur der rüstige Rentner über die wiedergewonnenen Sitzmöglichkeiten in der Elsaßstraße.