Wir trauern um Jean Jülich

Jean Jülich ist tot.

Mit Vielen von uns war er befreundet und bekannt. Seit Jahren. Er gehörte zur Südstadt und seit nahezu 35 Jahren zu uns, zur SPD in der Südstadt.

Als Wirt des legendären "Em Blomekörvge" in der Josefstraße, als Gastronom der Severinstorburg, als Präsident und alleiniges Mitglied der kleinsten Karnevallsgesellschaft der Welt – "Die löstige Eins" war "der Schäng" mit all seinem Witz und Humor hier nicht weg zu denken.

Und doch: Sein Leben war geprägt von seinem Einsatz für Freiheit und Demokratie. Schon als Jugendlicher schloss er sich während der Nazidiktatur der Widerstandsgruppe "Edelweißpiraten" an. Ihre Ideen, die in ihren Liedern weiterlebten, hielt er mit eben diesen Liedern wach. Ich erinnere mich an einen Abend, an dem Schäng diese Lieder ausschließlich für uns, für die SPD, sang.

Für sein Egagement ist er vielfach geehrt worden, u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande auch mit dem höchsten Orden, den Israel zu vergeben hat: "Gerechter der Völker".
Unser Oberbürgermeister Jürgen Roters hätte Jean Jülich gerne zum Ehrenbürger der Stadt Köln ernannt, doch das verhinderte die CDU im Stadtrat.

Ortsvereinsvorsitzender Karl-Heinz Walter hat in einem Beileidschreiben an Ehefrau Karin Jülich betont, dass er "uns viele schöne Stunden bereitet und immer hilfreich zur Seite gestanden hat".
Jean Jülich bleibt für uns immer ein Beispiel an Mut und Geradlinigkeit im Einsatz für Freiheit und Demokratie.

CW

(Das Foto von Jean Jülich haben wir bei Wikipedia gefunden. Urheber ist Elke Wetzig (Elya) und darf im Rahmen der "GNU-Lizenz für freie Dokumentation" zu den dort genannten Bedingungen genutzt werden).