Der Vorstand hat eine alte Übung wieder aufgenommen und tagte auf Einladung der Theaterleitung im Freies Werkstatt Theater (FWT) im Zugweg. Dabei gewährten uns Inken Kautter und Gerhard Seidel, die beiden Verantwortlichen, persönlich im wahrsten Sinne des Wortes einen Blick hinter die Kulissen des Theaters. Eine Führung durch das ganze Haus machte deutlich, wie groß der Aufwand für den Betrieb eines Theaters ist. Zwei Bühnen – eine im Keller mit variabler Raumgestaltung und bis zu 100 Zuschauerplätzen, im Erdgeschoss die andere, eine große weiße Bühne und 86 Plätze – die Proberäume, der Fundus und Büroräumen sind über 5 Etagen im ganzen Haus verteilt.
Was wir zu sehen und zu hören bekamen beeindruckte uns. Die Angebote des FWT reichen von Kinder- und sogar Babytheater ("Babybühne") über das Erwachsenentheater bis hin zum bekannten und schon oft ausgezeichneten Altentheater, das weiterhin von den früheren Theaterleitrn Ingrid Berzau und Dieter Scholz verantwortet wird. Das hatte tags zuvor seiner ältesten Schauspielerin zum 98. Geburtstag (!) gratulieren können.
Walla Blümcke, Gesamtschullehrerin und Stadtratskandidatin für Neustadt/Süd, der Stadtteil, in dem das Theater liegt, fragte nach der Bedeutung von Schulklassen für das Theater. Die beiden Theatermacher erläuterten, dass sie gerne Theater für Schülerinnen und Schüler machen, sich aber in der Gestaltung des Spielplanes nicht nach dem Lehrplan richten könnten, nicht zuletzt auch deshalb, weil er für jede Jahrgangsstufe unterschiedlich ist.
Karl-Heinz Walter, Vorsitzender der Südstadt-SPD und Stadtratskandidat für die südliche Altstadt betonte den wichtigen Zusammenhang von sozialem Leben im Veedel und Kultur. Er fragte nach der Finanzierung des Theaters und in diesem Zusammenhang auch nach den sozialen Standards im FWT und der freien Theaterszene im allgemeinen. Die Antworten machten klar: die Unterstützung durch die Stadt ist wichtig, "aber natürlich – nie ausreichend" (Gerhard Seidel) und nur mit den Auftritten im Theater kann fast kein/e Schauspieler/in leben. Andere Jobs wie Synchronsprechen, aber auch Kellnern in der Gastronomie müssen her.
Karl-Heinz Walter bedankte sich für die Einladung und wies darauf hin, dass der Vorstand der Südstadt-SPD gerne auch andere Institutionen in der Südstadt, die nicht unbedingt kultureller Natur sein müssen, auf diese Weise kennenlernen möchten.
Übrigens: Das FWT ist bei uns verlinkt. Es genügt über die Seite "Links" die Rubrik "Kulturszene Südstadt" anzuklicken, dann kommt man zum Freien Werkstatt Theater.
Vorsorgliche aber auch hier der Link.