„Und es kommen Menschen“

Claus-Ulrich Prölß, Geschäftsführer des Kölner Flüchtlingsrates, sorgte für die detailreiche Einführung ins Thema und gab einen Überblick über die wichtigsten Daten und rechtlichen Bedingungen europäischer, deutscher und Kölner Flüchtlingspolitik. Direkt im Anschluss setzte eine lebhafte Debatte ein an der sich neben
Pfarrer Hans Mörtter und Pastor Johannes Krautkrämer aus der Pfarrei St. Severin auch die integrationspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Gonca Mucuk, beteiligte. „Es war uns wichtig die Erfahrungen und die Expertise aufzunehmen, über die unser Veedel in Flüchtlingsfragen verfügt. Daher haben wir großen Wert auf die Einbindung von Personen gelegt, die sich seit Jahren in diesem Bereich engagieren.“, so Marcel Lippert, SPD Vorstandsmitglied und Moderator des Abends. Er dankte bei dieser Gelegenheit dem Pfarrer der Lutherkirche, Hans Mörtter, ohne dessen kooperative Unterstützung die Veranstaltung nicht zustande gekommen wäre.
Angeregt durch die von Claus-Ulrich Prölß aufgeworfene Frage nach der Kölner „Willkommenskultur“, wurden im weiteren Verlauf des Abends Probleme identifiziert, die es im Sinne der Flüchtlinge zu lösen gelte. Dabei waren sich die Veranstaltungsteilnehmer darin einig, dass es an Hilfs- und Einsatzbereitschaft der Bevölkerung grundsätzlich nicht mangele. Allein bei der Kölner Freiwilligenagentur haben sich bisher 125 Menschen gemeldet, die helfen wollen. Es fehle jedoch an hauptamtlichen Mitarbeitern, die die Hilfsbereitschaft der Kölnerinnen und Kölner koordiniere und sie an die richtigen Stellen vermittle. Und es fehle in einzelnen
Einrichtungen in der Südstadt an Räumlichkeiten für Spiel- und Gemeinschaftsaktivitäten. „Was nützt es, wenn die Menschen den Flüchtlingskindern jede Menge Spielzeug spenden, es aber keinen Raum gibt, wo sie damit spielen können.“, sagte eine Teilnehmerin, die sich mit den Zuständen in den Einrichtungen gut auskennt. „Wir werden den Abend und die zahlreichen Ideen, die hier eingebracht wurden, in den nächsten Tagen auswerten. Dabei soll es aber nicht bleiben. Wir werden überlegen, wie wir an einigen Stellen dazu beitragen können, die Situation der Flüchtlinge, die in unserer direkten Nachbarschaft leben, verbessern können. Dies möchten wir gemeinsam mit möglichst vielen Kooperationspartnern tun.“, so Karl-Heinz Walter, Vorsitzender der Südstadt-SPD.

Auf dem Foto oben von li.: Pfarrer Hans Mörtter, Claus-Ulrich Prößl, Marcel Lippert.