„OB kapituliert vor der Realität.“ Stadtspitze hat Drama der Wohnungsnot noch immer nicht verstanden.

Die SPD im Kölner Stadtrat ist enttäuscht vom Start des „Kölner Wohnbündnisses“. Michael Frenzel, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Der gute Wille der Wohnungswirtschaft allein nützt nichts, wenn die Stadtspitze nicht liefert. Dieses Ergebnis ist enttäuschend und wirkt wie das Feigenblatt einer Stadtspitze, die das Drama der Wohnungsnot in Köln immer noch nicht verstanden hat. Es ist ja gut, dass die Oberbürgermeisterin wichtige Player aus der Wohnungswirtschaft an einen Tisch gebracht hat. Aber Frau Reker sitzt jetzt seit rund zwei Jahren im Wohnungsbauforum und verspricht wieder nur, was sowieso schon mit wenig Erfolg getan wird.”

In der wachsenden Stadt ist die Schaffung neuer Wohnungen eine zentrale Zukunftsherausforderung. Bis 2030 brauchen wir 66000 neue Wohnungen. Bisher läuft der Ausbau allerdings viel zu schleppend. Der Effekt: steigende Mieten und Verdrängung der Menschen aus ihrem angestammtem Umfeld. „Es ist uns absolut unverständlich“, so Frenzel, „warum dieses Problem immer noch nicht beherzt angegangen wird. Stattdessen müssen wir lesen, dass die angestrebte Zahl von 6000 dringend benötigten Wohnungen pro Jahr jetzt nur noch schrittweise erreicht werden soll. Das wirkt wie eine Kapitulation vor der Realität und ist eine herbe Enttäuschung für alle, die in Köln händeringend auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind.“

Gleiches gilt für die Zahl der öffentlich geförderten Wohnungen, die mit 1000 gerade mal halb so hoch ist wie tatsächlich benötigt. Ebenso fehlt eine Aussage dazu, wie die fast 120 vakanten Stellen in den für Wohnungsbau relevanten Ämtern zügig besetzt werden sollen und wie die Wohnungsbauleitstelle zu einer sinnvollen Institution werden kann. „Wir haben mit einem Wohnungsbauprogramm bis 2022 in Höhe von 500 Millionen Euro, mit 10000 neuen, öffentlichen geförderten Wohnungen und einer Stärkung der Wohnungsbauleitstelle innerhalb der Stadtverwaltung Ideen auf den Tisch gelegt. Die Oberbürgermeisterin muss jetzt endlich liefern, denn Wohnen ist ein Menschenrecht!“