„Ja, da würde ich auch gerne wohnen!“
„Ja, da würde ich auch gerne wohnen!“ Auch das war bei der ersten HE SIN MER Veedelstour zum Wohnen in der Südstadt zu hören. Siebzehn interessierte Bewohner der Südstadt waren dem Aufruf der SüdstadtSPD gefolgt und hatten sich um 18 Uhr an der Kirche „St. Johann Baptist“ zusammengefunden. Schwerpunkt: Minderbebauung.

Los ging es an der Severinstraße: Ein kleines Haus, im Erdgeschoß eine Apotheke, oben drüber ein weiteres Stockwerk. Gemütlich, aber warum nur ein Stockwerk? „Ein typischer Fall von Minderbebauung“, erläutert Karl-Heinz Walter, Mitglied des Kölner Stadtrates für die SPD. „Hier hätten wir noch Platz für zwei weitere Stockwerke plus Dachausbau.“ „Da könnten gut vier weitere Wohnungen in zentral bester Lage entstehen“, fügt Anja Edom hinzu während ihr Mann, Hans Binder, ein Ideenkonzept verteilt. Dort zu sehen: eine Skizze des Hauses, würde man es bis unter das Dach ausbauen. Die beiden Architekten und Südstädter Anja Edom und Hans Binder des Büros edombinder hatten die Idee aus der SüdstadtSPD gerne aufgegriffen und einfach mal skizziert, wie die zahlreichen Minderbebauungen in der Südstadt vollständig bebaut aussehen könnten.
Die nächste Station war an der Achterstraße. Ein Grundstück von rund ca. 25 x 27 Metern. Bebauung? Fehlanzeige! „Dieser Parkplatz ist sicherlich wichtig, aber auch hier könnten noch sechs bis acht Wohnungen entstehen“, erläutert Karl-Heinz Walter. Der Witz an der Sache sei es, dass der Stadt dieser Baugrund gehört und diese sofort loslegen könnte.“ Anja Edom erläutert, wie man den Parkplatz mit Hilfe von Stützen überbauen und somit erhalten könne. Neugierig verfolgen die Teilnehmer den Ausführungen, während sie auf die Skizze schauen.
„Und wieso wird das nicht gemacht? “, fragt ein Teilnehmer.
„In Köln sei man anscheinend noch nicht auf die Idee gekommen, solche Plätze zu überbauen.“, erläutert Walter. „In anderen Städten wie Hamburg und Berlin gäbe es das schon.“ Eine Idee, die die SPD ansprechen werde.

Nächste Station war Rosenstraße Ecke Achterstraße, dann ging ein Stück weiter zur Einmündung in die Severinstraße. Es ist offensichtlich: eine Menge mehr an Wohnraum entstünde, wenn man dieses Eckgebäude durch ein neues ersetzt. So dachten auch die Architekten: nach dem Motto „think big!“ zeigt die Skizze ein schickes Gebäude an der Severinstraße.
Karl-Heinz Walter, selbst ein geborener Südstädter, erläutert: Zwar kontaktiere die Kölner Verwaltung die Besitzer regelmäßig und biete ihre Unterstützung an, die Minderbebauung zu beseitigen. Doch die Resonanz sei sehr gering. „Häufig fehlen die finanziellen Mittel oder die Hausbesitzer sind in einem Alter, in dem sie die Weiterentwicklung ihres Immobilieneigentums lieber ihren Erben überlassen wollen.“
„Warum kauft die Stadt denen ihre Immobilie nicht einfach ab?“ Eine gute Frage, da waren sich alle einig.
Weiter ging es. Über eine weitere minderbebaute Fläche an der Rosenstraße Ecke Severinstraße schließlich in den Hinterhof von REWE, zwischen Joseph- und Jakobstraße. Hier findet sich wieder ein recht großes Grundstück. Bebauung? Eine Parkpalette. Die beiden Architekten von edombinder freuen sich. „Auch das lässt sich überbauen“, erläutert Anja Edom. „Und das kann richtig schick werden“, erläutert sie stolz. Die Skizze führt zum Erstaunen: Ein nach Süden großzügig geöffnetes Wohnhaus mit vielen Fenstern und einer ausgedehnten Dachterrasse drum herum, über der Parkpalette.
„Da würde ich auch gerne wohnen“, hörte man in der Gruppe nicht nur einmal.
Zum Abschluss ging es zum Chlodwigplatz, wo gleich zwei Gebäude die Bebauung über der ersten Etage vermissen lassen. Und dann noch zum unbebauten Skandalgrundstück am Kartäuserwall, das jetzt seit mehreren Jahren brachliegt und völlig verwahrlost ist. Eine Schande für die Südstadt, da sind sich alle einig.
Wie geht es weiter?
Es ist „offensichtlich“: Es gibt noch Potential für neue Wohnungen in der Südstadt. Köln braucht aus Sicht der SPD ein Gesamtkonzept zum Thema Wohnen, aber nicht nur für mehr Wohnraum, sondern der Wohnraum muss auch in der Südstadt bezahlbar bleiben. Herausforderungen, die die SüdstadtSPD und Karl-Heinz Walter angehen wollen. Wie heißt es doch bei Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Daher gibt es am 22. August 2019 die zweite HE SIN MER Veedelstour zum Thema Wohnen in der Südstadt. Schwerpunkt dann „Bezahlbaren Wohnraum erhalten.“ Wir treffen uns um 18.00 Uhr auf dem Severinskirchplatz.
Interessierte sind herzlich eingeladen. Die bei der Veedelstour gezeigten Skizzen finden Sie übrigens in Kürze auch im Internet unter www.edombinder.de
Eure SüdstadtSPD