Wohnen in der Südstadt wird so langsam zum Problem. Die Mieten steigen, die Wohnungen werden knapp, immer häufiger werden alteingesessene Nachbar*innen durch Luxus-Modernisierungen aus dem Veedel vertrieben. Und wer hier oder hierhin umziehen will, der steht mit 50 anderen Menschen bei einem Besichtigungstermin und muss nicht selten eine Bewerbungsmappe einreichen, die randvoll mit privaten Informationen gefüllt ist.
Die Ursache dafür ist ein Wohnungsmarkt, auf dem in- und ausländische Investoren spekulieren und ganze Straßenzüge zu teuren Luxusmeilen umbauen wollen. Dringend notwendige Neubauten werden von privaten Baugesellschaften als hochpreisige Appartementkomplexe entworfen, die sich nur wenige Reiche leisten können – wenn sie nicht als gewerbliche Ferienwohnung bei AirBnB zweckentfremdet werden.
Wir brauchen soziale Lösungen, jetzt!
Die gute Nachricht: Gegen all das können wir etwas unternehmen. Wenn wir den Wohnungsbau nicht länger allein der Privatwirtschaft überlassen, können wir die Explosion der Mietpreise stoppen und das Wohnen in der Südstadt wieder nachhaltig gestalten.
Gemeinsam mit der SPD-Fraktion werden wir uns im Rat dafür einsetzen, die Bestandsmieten in der Südstadt zu stabilisieren und den Wohnungsbau vor allem in kommunale und genossenschaftliche Hände zu geben. Nur noch ein geringer Teil würde dann durch den offenen Markt kontrolliert, was die Gefahr der Gentrifizierung drastisch reduzieren würde. Die Stadt hätte ein Vorkaufsrecht für Flächen und Grundstücke, sie könnte viele günstige Wohnungen bauen und auch zweckentfremdete Ferienwohnungen zurückkaufen. Der Wohnungsbau würde dann hauptsächlich über städtische Baugesellschaften, Genossenschaften und über Bauprojekte mit Preisbindung erfolgen.
Auf diese Weise ist es auch viel einfacher, auf die Bedürfnisse einzelner Gruppen einzugehen, die unter besonderen Bedingungen wohnen. Für junge Menschen in Ausbildung oder Studium zum Beispiel können Wohnheime mit kleinen, aber besonders günstigen Unterkünften gebaut werden; für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ließen sich leichter barrierefreie Wohnungen planen. Zu guter Letzt könnten auch die Wohnungslosen in der Südstadt durch Wiedereingliederungsprojekte eine neue Bleibe finden. Nachhaltig sozial.
Nachhaltiges Wohnen ist auch ökologisch.
Deshalb wollen wir auch in der Südstadt umsetzen, was die SPD bereits vor vielen Monaten in ihrem Kommunalwahlprogramm beschlossen hat: Neubauten, Altbauten und neu erworbene Gebäude sollen begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Fassaden und Dächer werden durch Bepflanzung und „Urban Gardening“ zu grünen Oasen mitten im Veedel. Beim Bau neuer Wohnungen werden außerdem Frischluftschneisen berücksichtigt, damit auch in heißen Sommern ein angenehmes Lüftchen durch unser Veedel ziehen kann.
Unser Plan fürs Wohnen in der Südstadt zusammengefasst.
Wir wollen…
- die Bestandsmieten stabilisieren,
- der Stadt ein Vorkaufsrecht einräumen, damit sie günstige Wohnungen bauen kann,
- den öffentlichen Wohnungsbau fördern und damit Spekulationen im Veedel eindämmen,
- Wohnheime für Azubis und Studierende bauen,
- Wohnungen vermehrt barrierefrei planen,
- Baulücken für Wohnraum ausbauen,
- Wiedereingliederungsprojekte für Wohnungslose fördern
- und durch ein ökologische Baukonzepte unser Veedel klimafreundlich gestalten.