Unsere Veranstaltungen

Stefan Ferber (li.) und Karl-Heinz Walter

11.September 2014

Wohnen ist ein kostbares Gut!

Unter diese Überschrift hat die Lobby für die Südstadt eine Veranstaltung gestellt, zu der als Referent und Diskussionspartner der Leiter des Kölner Amts für Wohnungswesen, Stefan Ferber gekommen war.
Karl-Heinz Walter, unser Ratsmitglied und Sprecher der Lobby für die Südstadt, zeichnete in seiner Eröffnung die Probleme auf, die gerade in der "teuren" Südstadt zu Verdrängung und erzwungenem Wegzug der alteingesessenen Bewohner der Südstadt geführt hat. Karl-Heinz Walter: "Das wird noch anhalten, wenn nicht erheblich mehr preiswertere Wohnungen, wozu natürlich auch geförderte Wohnungen gehören, gebaut werden."

Das Ziel, jährlich tausend neue mit öffenentlichen Mitteln geförderte Wohnungen in Köln zu bauen, ist noch weit entfernt. Stefan Ferber: "Das Jahr 2012 war ein Katastrophenjahr. Nur 190 geförderte Wohnungen wurden gebaut. Dabei ist der geförderte Wohnungsbau das beste Mittel gegen Wohnungsnot."
Die Hintergründe für den mäßigen Wohnungsbau liegen u.a. in den niedrigen Zinsen, die es für Bauherren überflüssig machen, öffentliche Mittel mit der Zweckbindung in Anspruch zu nehmen.

Die Stadt Köln hat einen ganzen Strauß von Maßnahmen ergriffen, um den Wohnungsbau anzukurbeln:

  • seit Mai 2012 ist sie wieder in ein kommunales Wohnunsbauförderprogramm eingestiegen;
  • im Dezember 2013 hat der Rat das kooperative Baulandmodell beschlossen, d.h. bei dem Bau von mehr als 25 Wohnungen müssen 30% als Sozialwohnungen gebaut werden;
  • gleichzeitig wurde das Sonderprogramm "Bezahlbaren Wohnraum sichern – Investoren motivieren" aufgelegt. Investoren erhalten einen verlorenen Baukostenzuschuss von 150 € pro qm, wenn in bestimmten Stadtteilen sozialer Wohnungsraum gebaut wird. Zu diesen Stadtteilen gehört auch die Innenstadt;
  • im Februar 2014 ist ein Stadtentwicklungskonzept "Wohnen" auf den Weg gebracht worden und
  • am 08. April 2014 hat der Rat eine Wohnraumschutzsatzung erlassen. Zweckentfremdung liegt demnach dann vor,
    – wenn Wohnraum überwiegend zu gewerblichen oder beruflichen Zwecken genutzt wird (z.B. als Kanzlei oder zur Zimmervermietung),
    – wenn Wohnraum baulich so verändert wird, dass er als Wohnung nicht mehr genutzt werden kann,
    – wenn Wohnungen dauerhaft leer stehen.

    Stefan Ferber weiß, dass die Maßnahmen nicht sofort greifen können, sondern eines langen Atems bedürfen.

    Beim zweite Thema des Abends – auch einem wohnungspolitischen – ging es um die Unterbringung von Flüchtlingen in Köln. Seit 2011 hat sich die Zahl der Menschen, die in Köln Zuflucht suchen, mehr als verdoppelt. Die ursprünglich geschätzte Zahl der Neuankömmlinge in 2014 ist schon in den ersten sechs Monaten erreicht. Dies stellt die Verwaltung vor große Probleme sowohl finanzieller als auch personeller Art.
    Die bisher in der Trierer Straße geplante Errichtung von Container-Wohnungen hat sich erübrigt, weil ein in unmittelbarer Nähe gelegenes Hotel angemietet wird. Es muss noch den Bedürfnissen der Menschen entsprechend umgebaut wird. Stefan Ferber: "Es ist wichtig, auf diese Weise schnell Wohnraum zur Verfügung zu stellen und dabei die Kosten im Auge zu behalten."

    Ein hoch informativer Abend, von denen wir gerne noch viele haben möchten.

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    17. Dezember 2013

    Das war die wichtigste Nachricht: an den Fußgängerüberwegen am Chlodwigplatz werden Warnleuchten aufgebaut, die auf herannahnde Straßenbahnen aufmerksam machen sollen.
    Karl-Heinz Walter, Sprecher der Lobby für die Südstadt und Vorsitzender des Ortsvereins Köln-Südstadt leitete durch den Abend.

    Fast 30 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Lobby für die Südstadt gefolgt und wollten aus erster Hand wissen: "Wie sicher ist der Chlodwigplatz und die Südstadt?"
    Polizeipräsident Wolfgang Albers und der Leiter der Poliziinspektion Innenstadt Peters Römer gaben weitgehend Entwarnung.

    Der Chlodwigplatz und die Südstadt sind natürlich nicht frei von Kriminalität, aber besorgniserregend ist hier nichts: es ist halt die typische Stadtkriminalität, die auch hier stattfindet: aber Wohnungseinbrüche treten unterdurchschnittlich häufig auf, ebenso wie Büroeinbrüche. Jugend-Gangs sind überhaupt nicht bekannt. Drogenkriminalität findet natürlich statt, ist aber nicht signifikant. Dealer verziehen sich – in ganz Köln übrigens – weg von den öffentlichen Räumen in private Wohnungen, sind also nicht mehr so ohne weiteres auszumachen.
    Auch die zeitweise erkennbare Rockerszene hat sich aus der Südstadt verzogen, weil die Polizei massiv diese Szene kontrolliert. Seit November sind sie aus der Südstadt, speziell der Annostraße, verschwunden.
    Und Prostitution bereitet der Polizei in der Südstadt überhaupt keine Probleme. Die Aufregung der jüngsten Zeit sei überzogen.

    Die Verkehrssituation rund um den Chlodwigplatz wird von den Polizeirepräsentanten behutsam beleuchtet. Der Chlodwigplatz sei zwar ein "Unfallhäufungspunkt". Das sei aber nicht zu verstehen als "Unfallschwerpunkt", ein Begriff, der nur in den Medien, nicht aber bei der Polzei verwendet werde. Ob die beschlossenen Warnanlage für hernnahende Bahnen Abhilfe schaffen kann, bleibe abzuwarten.

    Wolfgang Albers: "Die Polizei in Köln wird auch in der Südstadt Präsenz zeigen und ständig Kontrollen auf allen Ebenen durchführen."