Es wird eng auf den Straßen, Plätzen und Fußwegen der Südstadt – und alle sind vom Verkehr genervt: Im Auto von der Parkplatzsuche, auf dem Rad von gefährlichen Situationen und auf der Straße vom Hindernisparcours zwischen E-Rollern, wild geparkten Autos und Stolperfallen. Das wollen wir ändern, mit einem modernen und nachhaltigen Mobilitätskonzept.
Aber was bedeutet nachhaltige Mobilität? Für viele Menschen vor allem: Weniger Autos. Das sehen wir ähnlich; aber wir glauben auch, dass die Mobilitätswende nicht aus ideologischen Gründen und von oben herab beschlossen werden darf. Sie braucht zunächst eine Akzeptanz in der Bevölkerung – durch breite Beteiligung in der Planung und Transparenz bei der Umsetzung.
Nachhaltige Verkehrspolitik muss jede Gehaltsklasse mitnehmen. Vor allem aber diejenigen Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind – zum Beispiel aus beruflichen Gründen, oder weil sie pflegebedürftige Angehörige haben, die zu jeder Tageszeit Hilfe brauchen.
Eine soziale & nachhaltige Verkehrswende braucht also Folgendes:
- Mehr Platz und Sicherheit auf Fuß- und Radwegen
- Mehr Bus und Bahn für alle – zu niedrigen Preisen
- Ganzheitliche Konzepte zur Verringerung des Autoverkehrs
- Innovative Maßnahmen überall da, wo das Auto unersetzbar ist
WEITERKOMMEN ZU FUSS
Egal ob zum Einkaufen oder nur kurz zum Büdchen, egal ob auf dem Weg zur Haltestelle oder zum Autoparkplatz – wir alle sind auf Fußwege angewiesen.
Doch gerade in der engen Altstadt-Süd, mit ihren schmalen Fußwegen und dem unregelmäßigen Kopfsteinpflaster, zeigt sich: Es gibt zu wenig Platz auf den Straßen.
Deshalb werden wir uns engagieren:
- Für eine Fußgängerbeauftragte (m/w/d), die sich für die Interessen aller Fußgängerin*innen einsetzt
- Für feste Parkflächen für Leihräder und E-Roller, damit die Fußwege freigehalten werden
- Dass falsch geparkte Autos und Schrotträder schneller beseitigt werden
- Dass Fußwege barrierefrei gestaltet werden, damit wir auch mit dem Kinderwagen, dem Rollator oder dem Rollstuhl durch unser Veedel kommen
- Dass die Busse und der Durchgangsverkehr vom Chlodwigplatz verschwinden – sofort, und nicht erst nach Fertigstellung der Nord-Süd-Bahn
Außerdem wünschen wir uns mehr autofreie Flächen in den Wohngebieten und Nebenstraßen. Zum Beispiel eine autofreie Severinstraße – wenn das Konzept gemeinsam mit den Anwohner*innen und Geschäftsleuten entwickelt wird.
WEITERKOMMEN MIT DEM FAHRRAD
Mit dem Fahrrad sind wir schnell, gesund und ökologisch unterwegs. Damit es auch für alle ungefährlich und komfortabel wird, müssen wir im Veedel allerdings einiges verbessern.
Und so schaffen wir das:
- Indem wir mehr Geld des städtischen Budgets für den Radverkehr ausgeben, und zwar pro Kopf mindestens 20 Euro im Jahr.
- Durch mehr Radwege, mehr Radschnellwege und genug Platz an Ampeln und Kreuzungen.
- Indem wir die Südbrücke mit Rampen ergänzen.
- Wir unterstützen auch die Forderung der KölnSPD nach zwei weiteren (autofreien) Rheinbrücken. Eine davon könnte vom Ubierring direkt zu den Poller Wiesen führen.
- Durch Transparenz bei der Planung und Umsetzung: Alle beschlossenen Maßnahmen müssen digital zugänglich gemacht werden, mit Planungsstand, Ansprechpersonen, Kosten und Zeitplan.
WEITERKOMMEN MIT BUS & BAHN
Eine nachhaltige Mobilitätswende richtet sich nicht gegen das Auto, sondern entwickelt sinnvolle und komfortable Alternativen. Dafür müssen Haltestellen barrierefrei erreicht werden können, vor allem aber Busse und Bahnen in einem guten Zustand sein. Sie müssen öfter, verlässlicher und pünktlicher fahren. Und das zu einem Preis, den sich alle leisten können und der nachhaltig zum Verzicht auf das Auto führt.
Und so schaffen wir das:
- Indem wir ein Jahresticket für 365 Euro einführen – für die KVB in Köln, aber besser noch im gesamten VRS-Gebiet.
- Wir bauen den Nachtverkehr weiter aus.
- Die Nord-Süd-Bahn wird schnellstmöglich fertiggestellt.
- Indem wir die Südstadt an den von der KölnSPD geplanten S-Bahn-Ring anbinden, und zwar mit einem neuen S-Bahnhof am Bonner Wall.
WEITERKOMMEN MIT DEM AUTO
Nicht jeder von uns kann einfach so sein Auto gegen ein Lastenrad eintauschen. Manche brauchen das Auto beruflich, andere für die Familie und wieder andere, weil die Gesundheit es nicht anders zulässt. Wir brauchen also intelligente und klare Konzepte, um den notwendigen Autoverkehr in der Südstadt sinnvoll zu gestalten.
Und so schaffen wir das:
- Durch intelligente, smarte Parkplatz-Leitsysteme, wie es sie zum Beispiel in Nippes gibt.
- Mit Veedels-Parkhäusern oder -Tiefgaragen exklusiv für das Bewohnerparken. Auf diese Weise können wir im großen Stil die bestehenden Bewohnerparkplätze umwandeln – zu Gunsten der Außengastronomie, oder als begrünte Oase.
- Wir brauchen mehr kostenlose Parkplätze („P&R“) am Stadtrand, damit Berufspendler*innen und Besucher*innen ihre Autos dort stehen lassen und auf Bus und Bahn umsteigen. Bestehende Anlagen, wie zum Beispiel am Heinrich-Lübke-Ufer, wollen wir vergrößern, weitere sollen gebaut werden.
GEMEINSAM WEITERKOMMEN
Niemand ist nur Fußgängerin oder Radfahrer, niemand nutzt ausschließlich das Auto oder die KVB. Weil wir alle Mobilitäts-Mixer sind, muss auch unsere Verkehrspolitik entsprechend vielgestaltig. Unser Ziel: 75% des gesamten Verkehrs in der Südstadt findet künftig ohne Auto statt.
Damit die Mobilitätswende aber auch nachhaltig akzeptiert wird, brauchen wir bei allen Maßnahmen eine regelmäßige Beteiligung aller Menschen, die von den Maßnahmen betroffen sind. Wir brauchen Transparenz bei der Planung und klare Kommunikation.